Mazowiecki

Mazowiecki

 

[mazɔ'vjɛtski], Tadeusz, polnischer Politiker, * Płock 18. 4. 1927; 1961-71 Abgeordneter des Sejm (als Mitglied der katholisch orientierten Fraktion der »Znak«); hielt in den 70er-Jahren als einer der Lektoren der »fliegenden Universität« der oppositionellen »Gesellschaft für akademische Kurse« im Untergrund Vorlesungen. Seit der Streikbewegung von 1980 war er enger Berater L. Wałesas und der Solidarność. Nach Verhängung des Kriegsrechts und dem Verbot der Solidarność wurde er 1981-82 interniert; danach war er publizistisch im Untergrund aktiv. Im Frühjahr 1989 nahm er als Vertreter der wieder zugelassenen Solidarność an den Gesprächen am »Runden Tisch« teil. Im August 1989 wählte ihn der Sejm zum Ministerpräsidenten (dem ersten nichtkommunistischen nach dem Zweiten Weltkrieg). Nach seinem Scheitern bei den Präsidentschaftswahlen vom 25. 11. 1990 trat er als Regierungschef zurück. 1990-95 war er Vorsitzender der »Demokratischen Union« beziehungsweise der (1994 gegründeten) »Union der Freiheit«. 1992-95 wirkte er als Sonderberichterstatter der UNO in Bosnien und Herzegowina.